IT ist Teamwork - den isolierten Entwickler gibt es nicht mehr

11. November 2019

Ziele und Strategien des neuen IT-Vorstands der Netfonds Gruppe

„Du bist verrückt!“ – Diese und ähnliche Zitate erreichten mich im letzten Jahr, als ich meinen Kollegen sagte, dass ich zurück nach Hamburg gehen und die Volkswagen Financial Services verlassen würde. Nach all den Jahren in den unterschiedlichen Unternehmensgruppen der Volkswagen AG (MAN, Neoplan, VWFS, MFI), in vielen internationalen Projekten geht man – wenn es dann so weit ist – doch mit gemischten Gefühlen. Nach meinem Wirtschaftsinformatik-Studium in Hamburg und Münster, Stationen in Indonesien und Mexiko, München und schließlich Braunschweig hatte die Sehnsucht nach meiner Heimatstadt gewonnen.

Bei den diversen Unternehmen der Volkswagen war es für mich bis zum Schluss eine geniale Zeit; mit vielen unterschiedlichen Projekten und in unterschiedlichen Bereichen im In- und Ausland. Vom Bushersteller Neoplan bis hin zur Leasingfabrik VWFS, von Mobilitätsthemen bei Start-ups bis hin zu digitalen Verkaufsprozessen bei MAN, vielen Restrukturierungen und Aufbauarbeiten… aber nun so gar nicht mehr im Bereich Automotive?

Mein Wechsel zu Netfonds

Während meiner Phase des Wiedereinlebens im Norden mit dem Luxus, meine beiden kleinen Söhne und meine Frau täglich sehen zu dürfen, eröffnete sich dann „diese Möglichkeit“ bei Netfonds. Ganz unbekannt waren mir die erfolgreichen Dynamiker aus Hamburg ja nicht, denn schließlich war ich vor 19 Jahren im Gründungsmonat hier bereits als Softwareentwickler tätig. Die Vielfältigkeit und der Aufbau von Strukturen – das war immer schon meine Leidenschaft! Und nun eine Plattform für alle Investment- und Versicherungsprodukte der Netfonds AG weiter auszubauen? Herrlich! Die hierbei bestehenden Herausforderungen sind nicht außer Acht zu lassen; auf der grünen Wiese Software zu entwickeln – ohne Abhängigkeiten, komplexe Schnittstellen, aufsichtsrechtliche Themen, unterschiedliche Legacy-Systeme – bleibt wohl nur sehr wenigen jungen Start-ups vorbehalten, die Realität sieht anders aus.

Wo wollen wir hin?

finfire 360° – eine Plattform mit modernster Technologie; Polymer als Frontend, Java als Entwicklungssprache, Microservices für die Modularisierung sowie performante Datenbanken sind die Antwort auf heterogene bidirektionale Schnittstellen, Massendatenverarbeitung, Erfüllung aufsichtsrechtlicher Anforderungen, digitale, integrierte Verwaltungs- und Verkaufsprozesse, Reportingengine – die Liste der Features ist lang…

Das Ziel: dem Makler eine Plattform geben, die sein tägliches Arbeitsleben vereinfacht, und dass er sich nicht mehr mit administrativen Themen rumärgern muss.

Was sind die Herausforderungen in der IT?

Die Transformation ganzer Branchen treibt Digitalisierung massiv voran – insbesondere auch des Versicherungs- und Bankenumfelds. Hinzu kommen immer kürzere Entwicklungszyklen, schnell wechselnde Kundenanforderungen, eine strikter werdende aufsichtsrechtliche Welt, Legacy-Systeme und noch keine durchgängigen, externen Schnittstellenstandards.

Im Bankenumfeld wird „Digital Banking“ häufig auf die Themen Internet und Mobile Banking reduziert. Man hat den Eindruck, dass die Digitalisierung der Kommunikationswege und Vertriebskanäle ausreichend sei. Eine schicke Website, eine hippe App und oft schon heißt es: „Habe fertig mit Digitalisierung.“ Ganz so einfach ist es nicht, denn auch die Kernprozesse müssen digitalisiert sein. Gelingt dies nicht, dann hat das Unternehmen maximal eine Pseudo-Digitalisierung erreicht. Und das erhöht aufgrund der Vielzahl an Medienbrüchen die Kosten und ist für das Unternehmen am Ende eventuell sogar teurer als ohne Digitalisierung.

Wie erreicht man eine flächendeckende Digitalisierung? Mit exzellenten Mitarbeitern und Expertise, praxisorientierter IT-Methodik sowie moderner Technologie. Die haben wir! Wir brauchen nur noch mehr davon; IT-Personal ist knapp, aber wir haben gute Partner, mit denen wir weiterwachsen wollen. Die Kompetenz der Netfondsler aus fast 20 Jahren in der Branche hilft ungemein.

Praxisorientierte IT-Methodik

IT ist eine Teamaufgabe; den isolierten Entwickler gibt es nicht mehr. Erfolgreiche IT-Projekte werden heutzutage von Teams mit unterschiedlichen Disziplinen umgesetzt.

Die Rollen hierbei sind vielfältig: Datenmanager, UI/UXler, juniore und seniore Softwareentwickler, Front- und Backendler, Product Owner, Scrum Master, Business-Analysten, Koordinatoren, Cloud Natives und so weiter. Agile und Scrum bestimmen die überdurchschnittliche Softwareentwicklung der heutigen Zeit.

Die neue, agile Welt hört sich erst mal nach entspannter und lockerer Arbeit an. Allerdings weiß jeder, der es kennt, dass Organisationen doppelt so professionell und stabil sein müssen, um Agilität erfolgreich umsetzen zu können. Agile Unternehmen gestalten ihre Organisation mit einem Rückgrat aus sehr stabilen Elementen und Prozessen.

Die Technologie entwickelt sich rasant weiter, so dass unser Ohr permanent auf der Schiene liegt und unsere Architektur so modular aufgebaut sein muss, dass Teile hiervon fortwährend ausgetauscht werden können.

Auch das Thema Robotics gehen wir gerade an, unsere ersten Roboter laufen bereits. Künstliche Intelligenz ist die Zukunft – und auch damit werden wir umgehen! So viel ist sicher, langweilig wird mir bestimmt nicht. Und das ist auch gut so. Denn: Do it with passion or don’t do it at all.

Ihr Dietgar Völzke

Bei Fragen kommen Sie gerne auf mich zu:

Dietgar Völzke
Vorstand IT & Prozesse

Telefon: 040/ 8226 -185
E-Mail: dvoelzke@netfonds.de

Bild: Netfonds